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Universität Leipzig, Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), Neubau Forschungsgewächshaus

© Bertram Bölkow Fotodesign, Leipzig

Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) ist ein DFG-Forschungszentrum mit den Hauptstandorten Halle, Jena, Leipzig. Forschende aus 30 Nationen erarbeiten hier die wissenschaftliche Grundlage für den nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität unseres Planeten. Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens, nicht nur Artenvielfalt, sondern auch genetische Vielfalt, Vielfalt an Funktionen Interaktionen und Ökosystemen. Das neue iDiv Forschungsgewächshaus wird gemeinsam von iDiv, Mitarbeitern des Botanischen Gartens und den Fachleuten der Betriebstechnik der Universität Leipzig betrieben. Auf Grund des Einsatzes von zukunftsweisenden und innovativen technischen Lösungen, wurde das durch das Sächsische Immobilien- und Baumanagement (SIB), Niederlassung Leipzig II, errichtete Forschungsgewächshaus als ein innovatives Modell- und Pilotprojekt über eine EE EFRE-Maßnahme durch die EU gefördert.  
Das Forschungsgewächshaus wird für die Anzucht von pflanzlichem Versuchsmaterial und für die Durchführung gezielter Biodiversitätsexperimente zur Untersuchung von verschiedenen Organismengruppen benötigt. An den Gewächshausbereich schließt der unterkellerte Massivbau an. Hier befinden sich unter anderem die Versorgungstechnik, zwei Umkleidebereiche mit WC, Laborbereiche zur Probenvorbereitung und Sterilisation sowie die Steuerung der Klima- und Haustechnik des Gewächshauses untergebracht.  
Auf Grund des Einsatzes von technischen Innovationen ist das Forschungsgewächshaus ein Pilotprojekt im Rahmen des Energieeffizienz-EFRE-Programms (EE EFRE). Ziel dieser Maßnahme ist die Realisierung einer hochenergieeffizienten Wärme- und vor allem Kälteerzeugung unter Ausnutzung neuester Technologien. Im Vergleich zu konventionellen Gewächshäusern sollen dabei die Endenergie und die CO2-Emmissionen durch eine energiesparende Bauweise um mindestens 50 Prozent gesenkt werden. Das wird im Wesentlichen durch Verschattungseinrichtungen, Isolierverglasungen, Fernwärme zur Beheizung und eine solarthermische Anlage aus Vakuumröhrenkollektoren mit einer Absorptionskältemaschine erreicht. Weiterhin werden im Traufbereich der einzelnen Gewächshauskabinen zwei Energieschirme in Form von zusätzlichen Verschattungselementen installiert. Der Wärmebedarf wird konventionell über Fernwärme und bei Ausfall der Fernwärme anteilig über einen Ölbrennwertkessel abgedeckt. Innovativer Teil des Kältekonzepts ist die Abdeckung der Kältegrundlast durch eine Absorptionskältemaschine und die dafür notwendige Wärmeerzeugung über Solarkollektoren. Mit Hilfe der Sonnenstrahlung wird dabei thermische Energie über Heat-Pipe-Vakuumröhrenkollektoren erzeugt, welche auf dem Dach des Massivanbaus untergebracht sind. Technischer Standard der Vakuumröhre ist aktuell die trockene Anbindung von Wärmetauschern. Als Neuentwicklung für das Forschungsgebäude wurde vom Staatsbetrieb SIB erstmals eine Nassanbindung des Wärmetauschers eingesetzt. Somit stehen die Kollektorstrecken mit Nass- und Trockenanbindung im direkten Vergleich und können in einem begleitenden Monitoring bewertet werden.

Bauzeit: 04/ 2017 – 04/2019 

Diese Maßnahme wird finanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

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